Exkursion zum Netzausbauprojekt A-Nord
Wie ingenieurgeologische Planung und Baupraxis bei einem der größten Netzausbauprojekte Deutschlands zusammenspielen, erlebten Studierende bei einer Exkursion zum Projekt A-Nord.
Der Bau der Gleichstromverbindung A-Nord von der Nordsee ins Rheinland ist eines der zentralen Netzausbauprojekte in Deutschland. Allein für die Kabeltrasse müssen rund 5,49 Millionen Kubikmeter Boden ausgehoben und wieder eingebaut werden. Hinzu kommen weitere Bauabschnitte wie Muffengruben, Sonderbauwerke (z. B. am Ems-Seitenkanal) sowie Querungen großer Gewässer wie des Rheins.
Umgerechnet entspricht das etwa 366.000 LKW-Ladungen. Der Großteil des Bodens wird dabei jedoch unverändert und in natürlicher Lagerungsdichte wieder eingebaut; er wird lediglich temporär seitlich in Mieten gelagert.
Die Amprion GmbH verlegt im Projekt A-Nord über eine Strecke von mehr als 300 Kilometern Erdkabel mit einer elektrischen Leistung von zwei Gigawatt. Die Trasse verläuft von Emden an der Nordsee bis nach Osterath im Rheinland. Für die sechs Kabel werden in der Regelbauweise zwei Gräben mit jeweils etwa 6,5 Metern Breite und 2 Metern Tiefe ausgehoben. Zusätzlich entstehen in Niedersachsen zwei weitere Offshore-Systeme in Parallelführung.
Studierende unseres Instituts konnten sich im Abschnitt NRW1 bei Rhede und Rees ein eigenes Bild von den verschiedenen Bauweisen machen. Im Rahmen einer Exkursion wurden die offene Bauweise, das Spülbohrverfahren sowie der Mikrotunnelbau vor Ort vorgestellt und diskutiert.
Die Arbeitsgruppe bedankt sich herzlich bei Nico Keßler (Amprion GmbH), Dr. Benjamin Schieber (Taberg Ingenieure GmbH) und Markus Ebbing (Klaus Stewering GmbH & Co. KG) für die fachlichen Einblicke und die Möglichkeit, dieses anspruchsvolle Infrastrukturprojekt zu besichtigen.